Wir brauchen die Ressourcen von über 3 Planeten (die wir nicht haben). Damit wir die uns selbst gesetzten Klimaziele erreichen, müssen wir aber noch einiges an Tempo zulegen. Zur Erinnerung: Die auf Stadtgebiet ausgestossenen Emissionen müssen bis 2040 auf Netto Null gebracht, alle anderen Emissionen mind. um einen Drittel reduziert werden. Es wird also nichts daran vorbeiführen, dass wir als Stadtzürcher Bevölkerung unseren Lebensstil verändern.

Stopp – jetzt nicht grad abhängen

Wir Menschen haben grundsätzlich eher Angst vor grösseren Veränderungen. Das ist absolut legitim. Wir fühlen uns wohl im “eigenen Gärtchen” und verlassen diese Komfortzone nur, wenn es sein muss. Doch beim Thema Klimakrise wird das Verlassen der Komfortzone zur Pflicht. Denn die zu vielen Ressourcen, die wir verbrauchen, gehen auf Kosten von Menschen aus dem globalen Süden, und auf Kosten der Natur. Das ist ungerecht, egoistisch und unverantwortlich. Sollten wir uns nicht das Ziel setzen, kollektiv – also alle zusammen – unseren Lebensstil auf ein planeten-verträgliches Zusammenleben einzupendeln? Ich weiss; nun stellt sich die Frage, wie ein Leben in einer der konsumstärksten und teuersten Städte mit weniger, genauer gesagt 3x weniger, Ressourcenverbrauch überhaupt möglich ist.

 

Beim Thema Klimakrise wird das Verlassen der Komfortzone zur Pflicht.
Dominik Waser, Gemeinderat GRÜNE Stadt Zürich

Ein konkretes Projekt liegt auf dem Tisch: das Reallabor für eine Klimagenossenschaft

500 Menschen gründen eine Genossenschaft mit dem Ziel, pro Person nicht mehr Ressourcen zu nutzen, als unser Planet hergibt. Dies bedeutet, dass Zimmer von 10-15m2 zur Verfügung stehen, dass eine gemeinsame Küche mit biologischem, vegetarischen / veganen Essen betrieben wird, dass die Genossenschafter*innen Gemeinschaftsräume anstelle von individuellen Wohnzimmern beleben, sie nachbarschaftliche Unterstützungsstrukturen für die Kinderbetreuung oder die Pflege von älteren Menschen gestalten, eine Reparaturwerkstatt und einen urbanen Garten führen. Das Projekt soll aufzeigen, dass mensch zusammen mit anderen einen neuen Lebensstil entwickeln kann und dass ein solcher Lebensstil gewinnbringend für den einzelnen Menschen und für den Planeten sein kann. Alleine ist es sehr viel schwieriger etwas zu verändern, aber eine ganze Siedlung, die ihren Alltag gemeinsam klimagerecht organisiert, ist stark, macht Freude und hat Impact. Ein geeigneter Ort, um ein solches Projekt umzusetzen, könnten die drei Hochhäuser im Triemli sein. Sie stehen aktuell zum Teil leer und könnten so umgenutzt werden, dass das erste Reallabor für eine klimagerechte Wohnsiedlung entstehen kann

Hier geht’s zur Klimagenossenschaft

Eine Gruppe interessierter Menschen will dieses Projekt vorantreiben und wird am 25. November eine Info und Kick-Off-Veranstaltung organisieren. Wer also interessiert ist, wie wir in Zürich in Zukunft ökologisch leben können, sollte sich dieses Datum in der Agenda eintragen. Wir sehen uns.

Dominik Waser

Gemeinderat GRÜNE Stadt Zürich