Die Stadt Zürich konnte im Jahr 2021 den ehemaligen Sitz von Meteo Schweiz an der Krähenbühlstrasse 58 für 29 Millionen Franken vom Bund erwerben. Die GRÜNEN begrüssten trotz des hohen Preises den Kauf dieser Liegenschaft, denn sie bildet ein wertvolle Anlage im Immobilienportfolio der Stadt Zürich. Sie eignet sich bestens für die Realisierung von gemeinnützigem Wohnraum. Dies ist aus GRÜNER Sicht umso dringender, da das Quartier Fluntern stark unterversorgt ist mit preisgünstigen Wohnungen.

Statt die Liegenschaft zügig für dringend benötigten Wohnraum instand zu setzen, beantragte der Stadtrat im Sommer 2023 dem Gemeinderat den Umbau der Liegenschaft in eine temporäre Sekundarschule für neun Klassen. Die Nutzung als Schule sollte sich auf rund zehn Jahre beschränken, der Umbau rund 23 Millionen Franken gekostet.

Für die GRÜNEN schien dieses Vorgehen wenig Sinn zu ergeben. Die Stadt Zürich schafft im Schulkreis Zürichberg in absehbarer Zeit mit verschiedenen Erweiterungs- und Neubauprojekten ausreichend Schulraumkapazitäten, um den wachsenden Bedarf an Unterrichtsräumen abzudecken. Sowohl aus ökonomischer wie auch aus ökologischer Sicht ist es sinnvoller, den kurzfristigen Raumbedarf mit einem temporären Schulraumprovisorium zu decken. Dies wird in der Stadt Zürich mit den rund 100 Zürich Modular Pavillons bereits seit rund 25 Jahren praktiziert. «Eine Zwischennutzung von rund 10 Jahren für 23 Millionen Franken macht weder ökonomisch noch ökologisch Sinn», sagt Balz Bürgisser, GRÜNER Gemeinderat und Schulexperte. «Statt dieser teuren Züriberg-Lösung kann die Liegenschaft an der Krähenbühlstrasse besser als gemeinnütziger Wohnraum genutzt werden. Der kurzfristig benötigte Schulraum kann problemlos mit einem Schulraumprovisorium abgedeckt werden. Zudem scheint das projektierte neue Schulhaus an der Siriuswiese bei seiner Eröffnung noch freie Kapazitäten zu haben», zeichnet Bürgisser auf.

Eine Zwischennutzung von rund 10 Jahren für 23 Millionen Franken macht weder ökonomisch noch ökologisch Sinn! Statt dieser teuren Züriberg-Lösung kann die Liegenschaft an der Krähenbühlstrasse besser als gemeinnütziger Wohnraum genutzt werden. Der kurzfristig benötigte Schulraum kann problemlos mit einem Schulraumprovisorium abgedeckt werden.
Balz Bürgisser, Gemeinderat GRÜNE Stadt Zürich

Die GRÜNEN haben im Herbst 2023 in der Vorberatenden Kommission des Gemeinderates einen Rückweisungsantrag zum temporären Schulhausprojekt an der Krähenbühlstrasse gestellt. Der Stadtrat zog Ende November 2023 diese Weisung in letzter Minute noch während der Ratsdebatte zurück, nachdem sich abzeichnete, dass das Projekt im Gemeinderat keine Mehrheit finden würde.

Die GRÜNEN forderten mittels einer Motion (GR Nr. 2023/531) den Stadtrat auf, die Liegenschaft an Krähenbühlstrasse 58 baldmöglichst für gemeinnützige Wohnungen in Kostenmiete instand zu setzen. «Damit kann die Stadt Zürich einen weiteren Schritt in Richtung Drittelsziel unternehmen», erklärt Balz Bürgisser. Dieses Ziel ist in der Gemeindeordnung der Stadt Zürich festgehalten und verpflichtet die Stadt, dass mindestens ein Drittel aller Wohnungen dem gemeinnützigen Segment angehöhren.