Mit der vorliegenden Weisung hat der Stadtrat im Rekordtempo die vom Gemeinderat geforderte Lösung umgesetzt: Je ein Drittel von Geschäftsmieten soll vom Vermieter, vom Mieter und von der Stadt übernommen werden. Damit wird auch in Zürich das gleiche Modell umgesetzt, das Basel schon erfolgreich anwendet, und den von der Pandemie betroffenen Geschäften kann rasch geholfen werden.

Der Wermutstropfen dabei ist, dass es überhaupt staatliche Unterstützung braucht, um zu einer Lösung zu gelangen. So wie die Stadt und auch der Kanton bei eigenen Liegenschaften die Mieten schon seit Beginn der Corona-Pandemie reduzieren, hätten das private Liegenschaftsbesitzer auch machen können; Mittel wären in dieser Branche genügend vorhanden.

Ein weiterer störender Punkt ist, dass die Stadt überhaupt subsidiär handeln muss. Für die Grünen wäre ganz klar der Kanton in der Pflicht, hier eine Lösung zu suchen. Die Grüne Kantonsratsfraktion hatte zusammen mit der SP die Forderung nach der Drittelslösung bereits im Dezember eingebracht. Nachdem die Finanzdirektion keinen Willen zeigte, wurde die Forderung mit einem dringlichen Postulat (17/2020) bekräftigt. Es bleibt die leise Hoffnung, dass das Beispiel der Stadt nun auch im Kanton den Weg bereitet für eine einvernehmliche Lösung, die letztlich allen dient.