Ermöglicht hatte diesen Besuch der Brückenschlag Zürich <> Amed/ Diyarbakir. Der Brückenschlag geht aus einem links-grünen Vorstoss aus dem 2016 zurück und setzt sich seit dieser Zeit mit viel Herzblut für eine Brücke der gelebten Solidarität ein. Über die Jahre hatte diese Solidarität unzählige verschiedene Formen angenommen. Denn die kurdische Bevölkerung in Amed erlebt seit über hundert Jahren eine grausame Vertreibungs- und Assimilationspolitik durch den türkischen Staat. Die kurdische Sprache wird unterdrückt, politische Vertretungen werden verhaftet und ermordet und es fanden in der Geschichte unzählige Massaker an der Zivilbevölkerung statt. Diese Politik des türkischen Staates schreibt sich bis heute fort.

Als 2016 die letzte Delegation aus Amed aus Zürich zurück in die Türkei kam, wurden die damaligen Ko-Bürgermeisterinnen Gülten Kisanak und Firat Anli aus fadenscheinigen Gründen verhaftet und Amed unter Zwangsverwaltung gestellt. Der Brückenschlag begann daraufhin Soldaritätsarbeit für die politischen Gefangenen zu leisten, entsendete Pozessbeobachtungen, organisierte Briefaktionen an die Gefangenen und veranstaltete Informationsveranstaltungen über die Situation vor Ort und die Ideen der kurdischen Bewegung. Als ich dann vor eineinhalb Jahren die Ehre hatte, im Brückenschlag mitzuarbeiten sagte ich mit Freuden zu. Noch im selben Jahr durfte ich für den Brückenschlag gemeinsam mit Dem-Kurd. Zürich eine Wahlbeobachtungsdelegation organisieren. Vor Ort lernte ich mit eigenen Augen den unglaublichen Mut und die unerschöpfliche Kraft der kurdischen Bevölkerung kennen. Auch durfte ich da schon Serra Bucak kennenlernen.

In Zeiten des erstarkenden Faschismus ist es unsere Pflicht uns mit allen links-progressiven Kräften dieser Welt zusammenzuschliessen, Brücken zu bauen und die Mauern niederzureissen.
Yves Henz, Gemeinderat GRÜNE Stadt Zürich

Um den Bogen zurück an den Anfang des Textes zu schlagen: ich hatte letzte Woche ein weinendes Auge bei der Verabschiedung, weil diese unglaublich klugen und engagierten Menschen nun wieder zurück in der Türkei dieser brutalen Repression ausgesetzt sind.

Ein lachendes Auge hatte ich, wegen der vielen inspirierenden Gesprächen und weil die kurdische Bevölkerung trotz hundert Jahre Repression jeden Tag von neuem aufsteht das Leben verteidigt und für die Frauenbefreiung, die Ökologie, die Gerechtigkeit und die Demokratische Gesellschaft kämpft.

Mit ganzem Herz kämpfen wir in Zürich und Amed für das gleiche: Ein Leben in Gerechtigkeit und Freiheit. In Zeiten des erstarkenden Faschismus ist es unsere Pflicht uns mit allen links-progressiven Kräften dieser Welt zusammenzuschliessen, Brücken zu bauen und die Mauern niederzureissen. Nur wenn wir gemeinsam kämpfen, wird die Menschlichkeit Siegen.