Zusammen mit einer breiten Allianz aus Stadtrat, AL, SP, GLP, Mitte und EVP sagen wir:

JA zum indirekten Gegenvorschlag.
JA zum direkten Gegenvorschlag.
Nein zur Initiative Stadtgrün.

Als Antwort auf die teilweise ungültige Initiative Stadtgrün, die eine neue Stiftung für die Begrünung unserer Stadt fordert, haben wir im Gemeinderat zwei wirksame Gegenvorschläge erarbeitet. Einer bringt das Thema vom Stadtklima in die Gemeindeordnung, mit dem anderen werden über die nächsten 12 Jahre insgesamt 130 Millionen Franken für Sofortmassnahmen in der Stadtbegrünung zur Verfügung gestellt. Es sollen öffentliche Strassenflächen entsiegelt und begrünt werden, private Eigentümer:innen sollen Fördergelder bekommen, wenn sie ihre eigenen Grundstücke grüner machen, ein weiterer Teil des Kredits geht an die Liegenschaften der Stadt Zürich (auch Begrünung ) und nicht zuletzt sollen Forschungs- und Pilotprojekte finanziert werden. All das passiert nach Annahme der beiden Gegenvorschläge (und Ablehnung der Initiative) zusätzlich zu allen bestehenden Aktivitäten der Stadt Zürich. Kurz möchte ich behaupten: diese Abstimmung ist wichtig, wird einen substanziellen Betrag für die natürliche Kühlung von Zürich zur Verfügung stellen und schafft ganz nach der Idee der Initianten eine Fachstelle innerhalb der Stadtverwaltung, durch diese wir uns eine stärkere Priorisierung der Begrünungsaktivitäten erhoffen.  

Die Initiative lehnen wir GRÜNEN jedoch nicht nur auf Grund ihrer Teilungültigkeit ab. Es würde nebst dem Fakt, dass die Finanzierung der Stiftung bei Annahme der Initiative unklar bleibt auch eine unnötige Doppelspurigkeit geschaffen. Eine neue Stiftung sollte die selbe Arbeit verrichten, wie Grün Stadt Zürich dies schon heute tut, zudem sollten leitende Verwaltungsangestellte in die neu gebildete Struktur miteingebunden werden. Dies tönt zwar auf dem Papier gut, ist jedoch eine unnötige Verzettelung der Aktivitäten und Ressourcen. Es gibt keinen Beleg dafür, dass eine neu geschaffene Parallelstruktur mehr Effizienz und eine raschere Umsetzung der Begrünungsaktivitäten mit sich bringen würde. Aus diesem Grund lehnen wir die Initiative ab und empfehlen in der Stichfrage den Gegenvorschlag. 

Wir haben viele ungelöste Probleme in dieser Stadt, aber eines ist ausserordentlich dringend. Ich persönlich spüre das jeden Tag. Sei es, wenn ich mit dem Velo auf der Strasse unterwegs bin oder an irgendeiner Tramhaltestelle warte. ES IST ZU HEISS. Es ist viel zu heiss, weil ich dauernd umgeben bin von asphaltierten Flächen, die sich aufheizen, Hitze speichern und sie auch wieder abgeben. Ich fühle mich teils wie in einer Bratpfanne. Dass der Status Quo verändert werden kann, ist kein Geheimnis. Darum stimmen wir am 3. September über eine in dieser Hinsicht sehr wichtigen Vorlage ab. Begrünen wir unsere Stadt!

Dominik Waser

Gemeinderat