Es zeigt sich, dass auch soziale Einrichtungen und Institutionen bisher weitgehend allein gelassen wurden. Weder der Bund noch die meisten Kantone haben für den Sozialbereich spezifische Massnahmen ergriffen. Aber Menschen mit Unterstützungsbedarf müssen weiterhin betreut werden. Diese Meinung vertritt auch der Berufsverband Soziale Arbeit Sektion Zürich & Schaffhausen in seinem Newsletter an seine Mitglieder im April.

Diese Krise betrifft armutsbetroffene Menschen jetzt und langfristig doppelt. Es bedarf umgehend an gemeinsamem Handeln!

Die Entwicklung im Zusammenhang mit dem Coronavirus und den daraus folgenden Konsequenzen sind für armutsbetroffene Menschen besorgniserregend. Neben der Formulierung von konkreten kurzfristigen Massnahmen, rufen 28 Organisationen, in der Medienmitteilung vom 06.04.2020 des nationalen Verbandes Soziale Arbeit Schweiz, dazu auf, langfristig und unter Miteinbezug des Wissens armutserfahrener Menschen zu denken und zu handeln. Es gibt unendliche Beispiele, die zeigen, wie gross die Not ist:

Ein Vater sagt: «Als Elternteil bin ich überfordert, meinen Kindern Erklärungen zu geben, und doch muss ich den Platz des Lehrers einnehmen, wenn ich nicht will, dass sie abgehängt werden. Es ist extrem schwierig und anstrengend, wenn man wenig Wissen hat und die nötige Technik nicht beherrscht.»

Eine Frau erzählt: «Es ist schwer für Menschen, die allein sind, zu Hause zu bleiben – aber was, wenn man gar kein Zuhause hat? Man gibt uns Essen zum Mitnehmen, das ist in Ordnung, aber man ist die ganze Zeit draussen. Alles wurde geschlossen, alle Aktivitäten wurden abgesagt, ich war verloren. Wenn man zu viel Druck hat, schaltet das Gehirn ab, du denkst nicht mehr klar.»

Betreuende haben Zeitdruck, keine Masken, kein Desinfektionsmittel, zu wenig Personal, sind erschöpft und oft ungeschützt.

Eine Sozialpädagogin: «Ich soll 10 Stunden mit einem mehrfach- und schwerstbehinderten, auto-/exoaggressivem Klienten, 8,5 Stunden in einem Raum, ohne eigenes WC oder irgendeinen Rückzugsort, ohne genügend Schutzmittel oder Ablösung arbeiten: ich weiss nicht, wie ich das machen soll, ob ich das kann und habe Angst.»

Wir Grünen helfen aktuell tatkräftig mit, gesellschaftlichen Ausschluss, soziale Ungleichheit und Existenznot, zu verhindern und mit unseren Forderungen gegenüber Kanton und Bund (Hier Link zu unserer Webseite) Betreuende, Pflegende sowie sich in Not befindende Menschen zu unterstützen! Mach Mit!

Ich selbst (wie auch z.B. Katharina Prelicz-Huber und viele weitere aktive Grüne) unterzeichne Petitionen und unterstütze Menschen, so gut ich kann. Jeder Einzelne und wir alle können zusammen auch unter der Personal-Distance-Situation, sozial zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen.

 

Rita Habegger Muntwiler, Vorstandsmitglied Grüne Partei Zürich