Do 02.07.20

Medienmitteilung der Grünen Kanton Zürich, der Grünen Stadt Zürich und der Grünen Winterthur zur Wirkungsanalyse von Stadt und Kanton Zürich zu Tempo 30

Tempo 30 reduziert den Strassenlärm und lässt sich in der Regel ohne bauliche Eingriffe im Strassenraum umsetzen. Dass nun auch die Kantonsregierung diese Erkenntnis nach langer Kontroverse bestätigt, werten die GRÜNEN als fortschrittliches Zeichen: Jetzt muss ein Kurswechsel erfolgen.

Die von der Zürcher Stadträtin Karin Rykart (GRÜNE) und Regierungsrätin Carmen Walker-Späh (FDP) in Auftrag gegebene Wirkungsanalyse zu Tempo 30 bestätigt, was 2019 auch das Bundesamt für Strassen in der Studie «Tempo 30 auf Hauptverkehrsstrassen» ermittelt hat: So wurden in Zürich bei Tempo 30 markante Lärmreduktionen von bis zu 2.9 dB(A) gemessen, was vom Lärm her einer Halbierung des Verkehrs entspricht. Die sogenannten Verlustzeiten liegen in der Stadt sogar noch tiefer als erwartet: bei 1 bis 3 Sekunden/100 Meter. Und es gab keine systematische Veränderung der Verkehrsmengen und keinen Ausweichverkehr. Damit erweist sich einmal mehr: Tempo 30 führt zu keiner Reduktion der Leistungsfähigkeit für den MIV.

Entscheidend für die GRÜNEN ist, dass durch die Kantonsregierung diese Erkenntnisse jetzt bestätigt sind. Damit sollte die jahrzehntelange Kontroverse um die Wirkung von Tempo 30 endlich beendet sein. Das gilt auch für die Frage der baulichen Umgestaltung des Strassenraums. Wie die Zürcher Wirkungsanalyse zeigt, sind bauliche Massnahmen für Tempo 30 in den meisten Fällen unnötig. Die Signalisation genügt, damit das neue Temporegime eingehalten wird.

Die GRÜNEN verlangen von der Kantonsregierung, dass sie nun vorwärts macht und Tempo 30 als Lärmreduktions- und Sicherheitsmassnahme auf Staatsstrassen standardmässig in Erwägung zieht und, wo immer wirksam, umsetzt. Nicht nur die Städte Zürich und Winterthur, sondern auch viele weitere Gemeinden erwarten schon lange, dass der Kanton seine zögerliche Haltung ablegt und einen Kurswechsel bezüglich Tempo 30 vornimmt, damit Dorfzentren und Stadtquartiere von Lärm entlastet werden können.