Der neue Klimaschutzplan ist unzureichend! Stadtrat muss nachbessern.
Der Netto-Null-Zwischenbericht 2022 ist da und mit ihm der lang ersehnte Klimaschutzplan mit konkreten Zielen und Massnahmen für die Erreichung von Netto Null bis 2040. Die Stadt packt den Klimaschutz an. Vieles ist in Bewegung und zum Teil bereits sichtbar. Das freut uns GRÜNE. Es wird konkreter mit Zwischenzielen. Für uns GRÜNE gibt es jedoch auch
Punkte, die wir kritisch sehen. Kurz, aus Sicht der GRÜNEN wird noch nicht genug gemacht.
Leider zeigt der 1. Zwischenbericht auf, dass der lineare Absenkpfad zum Netto-Null-Ziel bis 2040 voraussichtlich nicht eingehalten wird. Das ist stossend, denn zu diesem Absenkpfad hat sich die grosse Mehrheit des Gemeinderats, das heisst, mit grossen Teilen der bürgerlichen Ratsseite, bekannt. Die Stimmbevölkerung hat mit 75% zugestimmt, dass Netto-Null in der Gemeindeordnung mit diesem ehrgeizigen, aber absolut notwendigen linearen Absenkpfad verankert wird.
Um das Netto-Null Ziel bis 2040 zu erreichen, ist der mindestens lineare Absenkpfad von grosser Bedeutung. Wir müssen diesen unbedingt einhalten, noch besser wäre es, wenn die Emissionskurve schneller sinkt. Wenn die Stadt Zürich den linearen Absenkpfad nicht einhalten kann, dann muss der Stadtrat aufzeigen, wie auf diesen zurückkehrt werden kann.
Da muss also nachgebessert werden!
Um unser Ziel von Netto Null 2040 bzw. 2035 für die Stadtverwaltung zu erreichen, ist es notwendig, dass ambitionierte Massnahmen vorhanden sind. Einige sind im neuen Klimaschutzplan enthalten. Andere sind unzureichend oder fehlend. Als Beispiel fehlen tiefergreifende Suffizienz-Massnahmen oder ambitioniertere Ziele im Bereich Verkehr bis 2030. Es wird grosszügig mit negativen Emissionen, sogenannte CCS, gerechnet, jedoch fehlen aus Sicht der GRÜNEN Massnahmen in den Bereichen des Konsums – insbesondere auch der Ernährung – sowie der Kreislaufwirtschaft.
Die Suffizienz und die grauen Energien werden zu wenig gewichtet
Im Massnahmenplan wird explizit festgehalten, dass er auf die direkten und nicht die indirekten Emissionen fokussiert ist. Das kritisieren wir GRÜNEN dezidiert, denn es braucht auch Massnahmen im Bereich der grauen Emissionen; sie muss immer mitgedacht werden, sie muss in die Planung und in die Zielsetzung sowie in die Massnahmen einfliessen.
Wir GRÜNEN wissen, dass dies die schwierigsten Themen sind
Der vorgelegte Klimaschutzplan muss nachgebessert werden. Insbesondere in den Bereichen Suffizienz, graue Energie und ganz stark im Bereich Verkehr. Trotzdem anerkennen wir GRÜNEN den vom Stadtrat und der Verwaltung eingeschlagenen Weg und das bisher Erreichte.