Seit fünfzehn Jahren bringe ich Plastikverpackungen konsequent zum Lebensmittelgeschäft zurück und habe gelegentlich mit dem Verkaufspersonal ungefähr so zu  diskutieren gehabt: Das sei eben nicht PET und anderes (wie PE/PP/PVC/PS/PA/PBT/PC/PPA…) könnten leider nicht zurück gegeben werden. Freundlich aber konsequent habe ich darauf bestanden und es im schlimmsten Fall in die Verpackungsabfälle des Geschäfts ge-wegwerf-cykelt, oder sogar wieder mit nachhause genommen, wenn das Stück nicht aus dem betreffenden Verteiler stammte und ich keine Argumente mehr hatte. So brachte ich z.B. Verursacherprinzip, Umweltschutz, unnötige Doppelverpackungen, Rohstoffüberverbrauch/-Verschwendung und bestehende Recyclingmöglichkeiten auch für Restplastik (schliesslich gibt es unzählige Arten davon, vgl. https://wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kunststoffe) und vieles andere mehr ins Spiel, wenn der Leiter ungewöhnlich hart blieb – denn meistens nahmen sie den Restplastik schlussendlich doch an.

Das machte ich natürlich nicht, um die Lebensmittelverteiler*innen zu ärgern, sondern mir ging es darum, mit meinen bescheidenen Verbraucherinnen-Mitteln einen Effekt zum Umdenken zu erzielen. Dies in der Hoffnung, dass genau die oben ein- und selbstredend angebrachten Argumente auch bei Herstellerinnen und Verteilern zu Veränderungen führen sollten. Und immer wenn das Gespräch auf Plastikverschmutzung kam, habe ich erzählt, wie ich das mit den Plastikresten mache und die Zuhörenden aufgefordert, es doch auch so zu machen. Denn je mehr wir sind, desto eher führt es zum Erfolg, dachte ich mir … aber es dauerte lange, lange … sehr lange.

Die ersten Berichte, dass die Plastik-Recycling-Firmen bei Verteilern den Aufwand für das Trennen gemischter Kunststoffe reklamierten, nahm ich mit Befriedigung zur Kenntnis und natürlich mit der Hoffnung, dass jetzt schnell ein Angebot für Verbraucher*innen zur Plastiksammlung offeriert würde. Aber leider; es ging nicht vorwärts. Auch als im Ausland Plastiksammelstellen entstanden – und zwar nicht nur für PET, wie bei uns – änderte sich nichts. Die ersten Meldungen, dass Grossverteiler auf Druck der Plastikrecycling-Branche mit der Problematik an den Bund gelangten, wärmten mein Umweltschutz-Herz: das war vor ca. vier Jahren (die armen Recyclingfirmen, die wegen mir solchen Aufwand haben, dachte ich für mich).

Ende gut, endlich gut: Nachdem die Grüne Stadtpartei Zürich vorletzten Sommer eine Petition zum Thema ins Leben rief, war ich Mitinitiantin – und nun endlich ist es soweit: wir Zürcher*innen dürfen endlich Plastik sammeln! Endlich dürfen wir! Und darum ist es JETZT umso wichtiger, dass wir als Einzelne, so gut wir können zum Erfolg beitragen: bitte macht alle mit! Sammelt wie wild eure Kunststoffverpackungen bzw. – Plastikabfälle und werft sie AUSSCHLIESSLICH in die aufgestellten Tonnen, die an den meisten Recyclingstellen für Glas und Metall aufgestellt sind und entsorgt NUR noch die PET-Flaschen in den Lebensmittelläden! So können wir mithelfen, dass aus dem Projekt, das noch bis Mitte Dezember 2020 läuft, eine weitere fest-stehende Recyclingsammlung wird. So mache ich es auch. Danke!

Rita Habegger, Vorstandsmitglied Grüne Stadt Zürich