umverkehR, Pro Velo Zürich, SP Stadt Zürich und Grüne Stadt Zürich sind enttäuscht über die Gegenvorschläge der Stadt Zürich. Sie sind schwächer als die bereits rechtskräftigen Beschlüsse in St. Gallen. Dabei muss die Stadt Zürich bis 2030 Netto-Null im Verkehr erreichen.

Vor gut einem Jahr sagten 57% der Stadtzürcher Stimmbevölkerung Ja zum Richtplan Verkehr und damit zu Netto-Null bis 2030 im Verkehr. Mit den Gegenvorschlägen zu den Stadtklima-Initiativen von umverkehR wird dieses Ziel aber sicher nicht erreicht. Zu stark wurde das ursprüngliche Anliegen der Initiativen verwässert und abgeschwächt.
«Die zahnlosen Gegenvorschläge des Stadtrats werden den aktuellen Herausforderungen der Klimakrise nicht gerecht», zeigt sich Silas Hobi – Geschäftsleiter von umverkehR und Mitinitiant – entsprechend enttäuscht.

Weniger als in St. Gallen

Dabei sind die Stadtklima-Initiativen ein Steilpass, um die Ziele im Verkehrsrichtplan umzusetzen. «Die Stadt Zürich verpasst mit den ungenügenden Gegenvorschlägen eine grosse Chance», kritisiert Felix Moser, Präsident der Grünen Stadt Zürich und Mitinitiant.
Anstatt der in den Initiativen geforderten 923’000 m² Strassenfläche, möchte die Stadt nämlich nur 200’000 m² umwandeln. Das ist absolut gleichviel, wie in St. Gallen als Gegenvorschläge für die Stadtklima-Initiativen bereits rechtskräftig beschlossen wurde. Die Gegenvorschläge der Stadt Zürich sind also schwächer, als die bereits rechtskräftigen Beschlüsse in St. Gallen. Denn in Zürich ist die Strassenfläche viel grösser, die Stadt ist finanziell deutlich besser aufgestellt und hat mit dem Verkehrsrichtplan einen klaren verkehrspolitischen Auftrag.

Mehr Platz fürs Velo

So wurde auch die Velorouten-Initiative im September 2020 mit über 70% Ja-Stimmen von der Stadtbevölkerung deutlich angenommen. Eine sichere Veloinfrastruktur ist ein grosses Bedürfnis der Zürcher*innen.
«Für sichere Velowege braucht es mehr Platz», fordert Res Marti, Präsident von Pro Velo Zürich und Mitinitiant.
Die Stadtklima-Initiativen verlangt ganz konkret, dass jährlich 1 Prozent der Strassenfläche für den ÖV, Fuss- und Veloverkehr sowie Grünflächen mit Bäumen umgewandelt wird. Sie schaffen also Platz für eine sichere Veloinfrastruktur.

Bäume für das Stadtklima

Die Klimakrise wird auch in Zürich immer spürbarer. Die Temperaturen liegen in der Stadt an heissen Sommertagen bis zu 10 Grad höher als im Umland. Hitzesommer werden häufiger. Mit Grünflächen und insbesondere vielen Bäumen lässt sich die Stadt kühlen.
«Die Stadt Zürich muss bezüglich Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel endlich vorwärts machen», verlangt Stefan Bruderer, Mitglied der SP und Mitinitiant.
Die Initiant*innen sind enttäuscht über die Gegenvorschläge der Stadt zu den Stadtklima-Initiativen und werden alles daran setzen, dass diese im Parlament substantiell verbessert werden.