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In der Stadt Zürich, die rund 20 Prozent des nationalen Bruttoinlandprodukts erwirtschaftet, ist der Pro-Kopf-Ausstoss an Treibhausgasen (direkte und indirekte) doppelt so hoch wie im weltweiten Durchschnitt. Viele der für Zürich essenziellen Wertschöpfungsketten sind global ausgerichtet, was dazu beiträgt, dass ein Grossteil der Zürcher Emissionen im Ausland entsteht.

«Die internationale Klimafinanzierung ist ein zentraler Baustein für eine gerechte und wirksame Klimapolitik»,sagt Julia Hofstetter von den GRÜNEN. Sie hat deshalb mit Barbara Wiesmann (SP) im Rahmen einer Motion gefordert, dass der Stadtrat aufzeigt, wie er Klimaschutzprojekte in Regionen umsetzt, die besonders unter der Klimakrise leiden und denen weniger finanzielle Möglichkeiten zum Klimaschutz zur Verfügung stehen.  Nebst einer hohen Reduktion von Treibhausgasemissionen sollen zusätzlich positive Ergebnisse für weitere Entwicklungsbereiche aus dem Spektrum der 17 Nachhaltigkeitsziele der UNO-Agenda 2030 angestrebt werden.

Die von der Stadt Zürich ermöglichten Projekte sollen CO2-Reduktionen realisieren, die zehn Prozent des jährlichen CO2-Ausstosses der Stadt Zürich entsprechen. «Uns ist es wichtig, dass diese CO2-Reduktion der Netto-Null-Bilanz nicht angerechnet wird», erklärt Julia Hofstetter. «Es geht nicht darum, dass wir uns von unseren Verpflichtungen freikaufen. Es geht darum, dass wir Verantwortung für unser Handeln übernehmen.»

Das geplante Klimaschutzprojekt soll 250’000 Tonnen CO2-Äquivalente reduzieren

Die GRÜNEN begrüssen es, dass der Stadtrat sich mit der internationalen Klimafinanzierung nun den globalen und gesellschaftlichen Ungleichheiten stellen will. Die Grünen bedauern, dass der Stadtrat nicht so weit geht, die Verantwortung für Projekte im Umfang von 10 Prozent der jährlichen städtischen Treibhausgasemissionen zu übernehmen. Die vom Stadtrat vorgeschlagene Klimafinanzierung soll im Rahmen eines Pilotprojektes einmalig 4 Prozent der aktuellen jährlichen Gesamtemissionen der Stadt Zürich mfassen, nämlich 250’000 Tonnen CO2-Äquivalente und gleichzeitig Biodiversität und soziale Aspekte stärken.

Die GRÜNEN werden nun in der Kommissionsarbeit den Vorschlag des Stadtrates genau prüfen. Die 4 Prozent kosten die Stadt 5 Millionen Franken. Um die Klimamassnahmen gemäss der Forderung der Motion im Umfang von 10 Prozent der jährlichen städtischen Treibhausgase (direkte und indirekte) im Ausland zu finanzieren, müssten gemäss aktuellen Berechnungen 15–25 Millionen Franken pro Jahr eingesetzt werden. «Natürlich sind das hohe Beträge, aber es sind die Klimakosten, die wir verursachen», sagt Julia Hofstetter, «aber eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass wir für die Klimaschäden, die wir verursachen mindestens finanziell aufkommen.».

Für mehr Informationen:

Julia Hofstetter, Gemeinderätin Grüne, 079 671 08 03

Jürg Rauser, Co-Fraktionspräsidium, 079 467 75 55