SP, Grüne, GLP und AL haben im Gemeinderat zwei Gegenvorschläge zu den Stadtklima-Initiativen von umverkehR erarbeitet, dank denen in den kommenden 10 Jahren über 600’000 Quadratmeter Strassenraum als Grünflächen sowie öV-, Velo- und Fussverkehrsflächen umgewidmet werden können.
 
Die Stadt Zürich soll bis 2035 alle Massnahmen, die für eine klimaneutrale Stadt nötig sind, umgesetzt haben. Der Verkehr spielt dabei eine entscheidende Rolle. «Es braucht mehr Platz fürs Velo und den öV, autofreie Quartierblöcke und genug Platz für die Fussgänger:innen», sagt SP-Gemeinderätin Anna Graff. «Dazu muss heutiger Strassenraum umgewidmet werden.»
 
Wichtig war den vier Fraktionen, dass es mit ihren Gegenvorschlägen nicht hauptsächlich zu mehr planerisch und baulich aufwändigen Strassenprojekten kommt, sondern dass die Stadt Zürich mit einfach umzusetzenden Massnahmen an vielen Orten in der Stadt die vorhandenen Chancen für eine Entsiegelung, hitzemindernde Gestaltung und zusätzliche Grünflächen nutzt, ohne dass eine grosse Baustelle nötig ist.

Je mehr Flächen zubetoniert sind, desto stärker heizt die Stadt im Sommer auf. Wir müssen darum die Strassenflächen entsiegeln und wollen 2’000 neue Bäume pflanzen.
Markus Knauss, Gemeinderat GRÜNE

Die nun vom Gemeinderat vorgelegten Gegenvorschläge nehmen die Stossrichtung der umverkehR-Initiativen auf, sind aber in der Umsetzung sehr konkret und auf eine realistische Umsetzung ausgerichtet. GLP-Gemeinderätin Carla Reinhard sagt: «Unsere Gegenvorschläge sind ambitionierter als diejenigen des Stadtrates, aber immer noch realistisch. Wichtig war uns insbesondere, dass nicht nur bei bereits geplanten Strassenbauprojekten – die oft viele Jahre brauchen – mehr Raum für Grün-, Velo und Fussverkehrsflächen integriert wird, sondern dass schneller flexiblere und einfacher zu realisierende Massnahmen umgesetzt werden.»
 
AL-Gemeinderat Michael Schmid ergänzt: «Die in Zusammenarbeit mit der Verwaltung eruierten Flächenzahlen führten zu einem gemeinsamen Verständnis, mit welchen Massnahmen die 600 000 m² der Gegenvorschläge umgesetzt werden können. So sind wir zuversichtlich, dass es bald schon wesentlich angenehmer wird, sich auf einer Zürcher Strasse zu einem Schwatz zu treffen.»
 
Die Gegenvorschläge zur Gute-Luft-Initiative und zur Zukunfts-Initiative kommen voraussichtlich im September 2024 zur Abstimmung.