Moderne Strategie

Neue Trends und die demografische Entwicklung haben die Stadt dazu geführt, ihre Altersstrategie von Grund auf zu überarbeiten. Ausgelöst durch einen Vorstoss der Grünen wurde ein langer und engagierter Prozess in Gang gesetzt, der auch zahlreiche Gruppierungen aus der Bevölkerung mit einbezog. Das Ergebnis ist eine Strategie mit Massnahmenplan, die einen vernünftigen Kompromiss zwischen Modernisierung und Beibehaltung der bewährten und funktionierenden Konzepte und Angebote darstellt.

Die organisatorische Schlankheitskur, die sich die Verwaltung selbst auferlegt hat, etwa die Zusammenlegung der Alters- und Pflegezentren der Stadt Zürich, ist begrüssenswert. Es wird damit ermöglicht, die Langzeitpflege unter ein gemeinsames Dach zu bringen und die gleichen Qualitätsstandards in allen Alters- und Pflegezentren umzusetzen. Neue Formen von Wohnmöglichkeiten sowie bei Bedarf Pflege und Betreuungsangebote sollen vermehrt auf die Bedürfnisse einer alternden Bevölkerung eingehen.

Zu welchen Kosten?

Schon in der Altersdebatte 2019 im Gemeinderat haben wir grossen Wert auf die Dezentralität und auf die Sozialräumlichkeit der Angebote gelegt. So sollen Anlaufstellen zum Thema Alter dezentral und quartiernahe aufgestellt sein. Mit dem neuen Konzept von Gesundheitszentren scheint das möglich. Das Angebot muss aber niederschwellig sein, unnötige technologische Hürden und eine Verbreiterung des digitalen Grabens sind zu vermeiden.

Allerdings bringt all das auch Herausforderungen und Kosten mit sich. Bis wann die gesetzten Ziele erreicht werden sollen und wie die Finanzierung aussieht, ist teilweise noch etwas vage. Wir Grünen werden uns dafür einsetzen, dass auch Kanton und Bund ihren Anteil leisten, denn auch in der föderalen Schweiz kann die Alterspolitik nicht ein Alleingang einer Gemeinde sein.

Einsamkeit und Isolation

Die sozialen Aspekte dürfen nicht vergessen werden! Es geht nicht nur um Wohnformen, sondern auch um die soziale Integration in diesen Angeboten. Leider führt das Leben zu Hause sehr oft in die soziale Isolation. Das hat gerade die Pandemie deutlich gezeigt! Einsamkeit ist zu einem Problem geworden, manchmal begleitet durch Mangelernährung oder Dehydrierung. Die Stadt hat die Aufgabe, Begegnungsräume und -möglichkeiten zu schaffen, um so auch den intergenerationellen Austausch zu fördern. Das bedingt, dass sämtliche öffentlichen Räume und Angebote auch auf die Bedürfnisse der älteren Bevölkerung ausgerichtet sind.

Wir Grünen, werden weiterhin einen speziellen Fokus auf die Alterspolitik legen. Alterspolitik ist ein gesamtgesellschaftliches Anliegen. Unser Ziel muss sein, die Stadt Stück für Stück zu einem Ort der intergenerationellen Gesellschaft umzubauen. Eine altersgerechte Stadt ist auch eine menschenfreundliche Stadt.

Monika Bätschmann, Gemeinderätin Grüne
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