In der heutigen 59. Gemeinderatssitzung gab die GRÜNE Fraktion eine Fraktionserklärung zu den Kosten in den Gesundheitszentren für das Alter abgegeben. Eine Erhöhung ist für uns klar inakzeptabel!

In den Gesundheitszentren fürs Alter leben Menschen, die auf ein langes Leben zurückblicken. Die meisten von ihnen haben mehr als achtzig Jahre zu Hause gelebt. Sie haben sich für unsere Gesellschaft engagiert: Am Arbeitsplatz, in der Familie, der Nachbarschaft oder in Vereinen. Vielleicht haben sie ihre Partnerin oder ihren Partner bis zu deren Tod betreut.

In den Gesundheitszentren fürs Alter leben mehr Frauen als Männer. Im Alter sind Frauen häufiger auf Ergänzungsleistungen angewiesen, mit dieser Erhöhung der Taxen werden noch mehr Menschen dazu gezwungen Ergänzungsleistungen zu beziehen.  Aktuell entfallen etwa die Hälfte der Ausgaben für Ergänzungsleistungen zur AHV auf heimbedingte Mehrkosten.

Die Alters- und Pflegezentren wurden 2021 zusammengeschlossen. Nun ist der folgerichtige Schritt, die unterschiedlichen Taxmodelle zu vereinheitlichen. Das wird von den GRÜNEN nicht in Frage gestellt, wie auch die Umstellung auf Betreuungspauschalen gemäss den Empfehlungen des Preisüberwachers nicht in Frage gestellt werden. Der Stadtrat folgt nun dem Vorschlag von glp-Stadtrat Andreas Hauri, die Hotellerie- und Betreuungstaxen in den Gesundheitszentren massiv zu erhöhen. Dabei nimmt er in Kauf, dass durch diesen Schritt mehr Bewohner*innen Zusatzleistungen zur AHV benötigen, um ihren Heimaufenthalt finanzieren zu können. Das ist nicht der richtige Weg!

Die deutliche und generelle Erhöhung der Hotellerie- und Betreuungstaxen ist für die GRÜNEN inakzeptabel. Wir sollten das Alter feiern und wertschätzen, statt das Alter einseitig als Kostenfaktor zu definieren, ohne mit einzuberechnen, was alte Menschen in ihrem langen Leben für die Gesellschaft geleistet haben. Die Pflege und Betreuung von Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt gehört zu den Dienstleistungen, die eine Stadt der Allgemeinheit gegenüber zu erbringen hat (genauso, wie Schulen, Strassen etc). Wir fordern den Stadtrat deshalb auf, den Vorschlag zu überarbeiten. Diese überrissene Erhöhung der Taxen ist nicht der richtige Weg.