Bis 2030 werden in der Stadt Zürich über 20 Schulanlagen erweitert oder neu gebaut. Endlich hat die Stadt das Tempo in der Bereitstellung von zusätzlichem Schulraum erhöht. Und die neuen Schulanlagen werden in weiser Voraussicht genug gross gebaut, so dass sie beim Bezug eine Kapazitätsreserve aufweisen. Diese Strategie ist im Hinblick auf den Übergang zur Tagesschule und auf das weitere Wachstum in der Stadt Zürich sinnvoll.

Bei der Schulraumoffensive ist auf die Qualität der Standorte zu achten. Einige geplante neue Schulanlagen (u.a. Höckler, Tüffenwies, Hardturm, Guggach, Pfingstweid) liegen an dicht befahrenen Strassen. Unsere Kinder sollen aber nicht im Lärm und Feinstaub lernen und spielen!

Einmietungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Schulraumoffensive. Kindergärten werden aus dem Schulhaus ausgelagert, Sekundarschulen werden in (umgebauten) Bürogebäuden untergebracht. Einmietungen sind eine prüfenswerte Option, solange die Bedürfnisse der Kinder nicht zu kurz kommen. Es braucht genügend Aussenraum für Spiel und Sport, eine ruhige und anregende Lernatmosphäre sowie eine klimaökologisch wertvoll gestaltete Umgebung, in der sich Schülerinnen und Schüler auch wohl fühlen können.

In der Vergangenheit waren wir Grüne mit der Planung und Bereitstellung von Schulraum unzufrieden. Die Bereitstellung von Schulraum hinkte der Entwicklung der Schülerinnenzahlen stets hintendrein – und tut dies noch bis heute. Es dauert zu lange, bis neue Schulhäuser geplant und realisiert werden. Zudem werden diese  oft zu klein geplant – die Grünen lehnten aus diesen Gründen beispielsweise das zu klein geplante Schulhaus Freilager ab.   

Die Auswirkungen dieser verschlafenen Schulraumplanung manifestieren sich in unzähligen Containerbauten: Auf den Zürcher Schulanlagen stehen 84 „Züri Modular“-Pavillons, die den Kindern und der Quartierbevölkerung Freiraum zum Bewegen und Spielen wegnehmen – kommendes Jahr werden weitere 7 ZM-Pavillons dazukommen. Die meisten Pavillons werden auf Pausenplätzen oder auf Spiel- und Sportwiesen erstellt. Weitere Schulprovisorien werden beispielsweise auf der Lettenwiese in Wipkingen und auf der Sportwiese beim Schulhaus Leimbach erstellt. Das Überbauen von solchen Wiesen steht im Widerspruch zu Artikel 14 der Gemeindeordnung der Stadt Zürich, der auf unsere Grünstadt-Initiative zurückgeht.

Wir Grüne begrüssen die Schulraumoffensive der Stadt. Aber auch bei Pavillons und Provisorien braucht es genügend Freifläche und Grünvolumen. Notwendige Pavillons können oft auch auf versiegelten Flächen wie Parkplätzen aufgestellt werden, oder es kann Strassenraum zurückgebaut werden. So wäre es möglich, mittelfristig die Pavillons auf Pausenplätzen, Sport- und Spielwiesen zurückzubauen und diese den Schülerinnen und Schülern sowie der Quartierbevölkerung zurückzugeben.