10.07.20

Die GRÜNEN begrüssen die vorgeschlagenen Anpassungen in der Parkkartenverordnung in weiten Teilen. Wenn immer möglich sollen Autos auf privatem Grund parkiert werden. Mit der neuen Parkkartenverordnung schafft der Stadtrat endlich einen Anreiz dazu. Es ist sinnvoll, dass Handwerks- und Servicebetriebe eine Parkkarte für die ganze Stadt beziehen können, die auch zum Parkieren auf weissen Parkplätzen berechtigt. Es wäre schön, wenn die neu zugelassenen Car-Sharing-Anbieter einige Privathaushalte dazu verleiten, auf ein eigenes Auto zu verzichten. Der Praxisbeweis ist aber noch zu erbringen.

Die Erhöhung der Gebühren für die Anwohner*innen-Parkkarten war schon lange überfällig. Die private Parkierung hat, wenn immer möglich auf dem privaten Grund zu erfolgen. Das sagt nicht nur die Stadt Zürich, sondern auch die kantonale Gesetzgebung. Es ist unakzeptabel, dass private Tiefgaragen leer stehen, weil die Autos auf den viel günstigeren öffentlichen Parkplätzen in der blauen Zone abgestellt sind.

Der öffentliche Raum, der heute mit Blaue-Zonen-Parkplätzen überstellt ist, wird in einer sich verdichtenden Stadt Zürich dringend für andere Anliegen benötigt. Mehr Raum für Grünraum, Fussgängerbereiche, Velorouten, Aussengastronomie usw. ist dringend nötig. Der öffentliche Raum ist zu wertvoll, um mit Autos verstellt zu werden, welche auch in einer Tiefgarage Platz hätten oder selten bis nie gebraucht werden.

Die der neuen Jahresparkkarte für Handwerk und Servicebeauftragte erachten die GRÜNEN für sinnvoll. Wer sperrige Waren transportiert oder einen Einsatz mit einer mobilen Werkstatt durchführt, ist darauf angewiesen, das Fahrzeug in der Nähe des Einsatzortes abzustellen. Es ist jedoch wichtig, dass die Parkkarte klar begrenzt ist auf Betriebe, welche solche Warentransporte durchführen. Die Gewerbeparkkarte darf nicht missbraucht werden, weder für private Zwecke noch für Tätigkeiten, für die eigentlich auch gut mit dem ÖV oder mit dem Velo angereist werden kann.

Die Zulassung für Car-Sharing-Anbieter wäre aus Sicht der GRÜNEN nicht nötig gewesen. Auch heute schon bietet zum Beispiel Mobility ein feinmaschiges Netz an Carsharing-Standorten auf privatem Grund. Wer auf das eigene Auto verzichten will, kann das in der Stadt Zürich heute schon ohne Probleme. Die Idee, dass Free-Floating-Carsharing-Angebote private Autos ersetzen, hat sich in der Praxis leider schon oft als realitätsfernes Marketingversprechen entpuppt.